Die gebräuchlichsten Gegenstände, die Guérinière für die Ausbildung der Pferde verwendet, sind:
- Kappzaum
- Zaum
- Sattel
- Chambriére
- Spiessrute
- Sporen
- Leine
- Sprungriemen
- Stachel
- Blendleder
- Schweifscheide
- Pilaren
- Pilarenhalfter
Sattel
Es werden vier Arten von Sätteln unterschieden.
- Schulsattel
- Schlusssattel
- Englischer Sattel
- Französischer Sattel
Den Schulsattel verwendet man auf der Reitbahn, um junge Pferde abzurichten. Im Gegensatz zu
den anderen Sätteln hat der Schulsattel die höchsten Pauschen, welche die Schenkel des Reiters
fester halten.
Der Schlusssattel wird wird sowohl zum Kriegsdienst, als auch zum gewöhnlichen Gebrauch am häufigsten
verwendet. Seine Pauschen nicht so hoch.
Seit einiger Zeit verzichtet man auf die Anbringung eines Hakens am Kopf des Sattels, um Verletzungen
bei einem Sturz zu reduzieren.
Der englische und der französische Sattel sind diejenigen, deren man sich auf der Jagd bedient.
Der englische Sattel ist der leichteste von allen und hat weder vorn noch hinten Pauschen, der französische nur vorne.
Chambriére
Die lederne Peitsche besteht aus einem ca. 1,2 m langen hölzernen Stock,
an dem ein ca. 1,5 m langen lederner Schlag befestigt ist.
Sie dient zum Aufmuntern oder Vorwärtstreiben des Pferdes, wenn es nachlässig
wird oder zurück bleibt.
Ausserdem wird sie bei der Arbeit in den Pilaren eingesetzt.
Spiessrute
Die Spiessrute besteht aus Holz (Birke, Haselnuss, Quitte oder Rose).
Der Reiter hält sie in der rechten Hand. Die Gerte darf nicht länger als 1,30 m sein,
weil sie sonst mit der Spitze die Schulter des Pferdes nicht mehr trifft, sondern mit der Mitte.
Sie verleiht einem Reiter, der sie gut handhaben kann, viel Eleganz. Sie wird auch Zepter
des Reiters genannt, weswegen sie aus diesem demütigen Holz sein sollte.
Sporen
Der Sporen wird aus Eisen gefertigt und besteht aus drei Armen, wovon zwei die Ferse umgeben.
Am Ende des dritten Armes befindet sich ein sternähnliches sogenanntes Rädchen, welches fünf bis
sechs Spitzen haben muss, um das Pferd damit zu stechen. Die Spitzen der Rädchen dürfen nicht
rund und abgestumpft sein, damit sie keine Narben an dem Bauch verursachen.
Aber ebensowenig dürfen sie zu spitz sein, weil dies die Haut des Pferdes verletzen würde.
Der Sporenhals muss lang sein, damit der Sporn entsprechende Wirkung haben kann, und der Reiter
keine grosse Bewegung mit dem Schenkel machen muss, um den Bauch des Pferdes zu erreichen.
Leine
Die Longierleine ist ein fingerdickes Seil, an dessen Ende ein Lederriemen mit Schnalle angebracht ist.
Die Schnalle wird zur Befestigung am mittleren Ring des Kappzaums verwendet.
Mit Kappzaum und Leine, sowie der Peitsche wird dem Pferd das Traben auf dem Zirkel beigebracht.
Sprungriemen
Ein Lederriemen wird an einem Ende am Sattelgurt befestigt und verläuft zwischen den Vorderbeinen nach
vorne, wo das andere Ende am Nasenriemen befestigt wird. Dadurch soll das Kopfschlagen sowie das in die
Hand stossen des Pferdes verhindert werden.
Wie Guérinière feststellt, funktioniert das nicht. Es bestärkt das Pferd soger darin gegen die Hand zu gehen.
Er rät dazu, den Sprungriemen aus guten Reitstätten zu verbannen und auch alle anderen Hilfszügel mit grosser
Vorsicht anzuwenden.
Stachel
Der Stachel besteht aus einem hölzernen Stiel, an dessen Ende sich eine eiserne Spitze befindet.
Er wird verwendet, um das Pferd zum Ausschlagen zu bringen. Der Reiter hält das hölzerne Ende in seiner
rechten Hand und drückt die Spitze auf das Kreuz des Pferdes.
Guérinière führt aus, dass er den Gebrauch des Stachels missbilligt, da er das Pferd stark verletzen könne
und ausserdem unhandlich im Gebrauch sei.
Er zieht stattdessen eine Art Sporen-Rad vor, das am Ende einer Rute befestigt ist.
Blendleder
Die Blendleder sind eine Art kleiner Sturmhauben, die über den Augen socher Pferdes angebracht werden,
die nicht Aufsitzen lassen wollen, nach dem Reiter beissen oder mit den Vorderbeinen schlagen.
Schweifscheide
Die Schweifscheide ist eine lederne Hülle, deren man sich zum Einwickeln des Schweifs eines Springers bedient.
Sie wird mittels mehrerer kleiner Haken geschlossen, durch die ein Riemen gezogen wird.
Durch Riemen, die an beiden Seiten der Schenkel des Pferdes bis zum Sattel reichen und an den Sattelstrupfen
befestigt werden, wird der Schweif in seiner Lage gehalten.
Dadurch bekommt das Pferd mehr Anstand im Springen. Gleichzeitig wird verhindert, dass der Reiter den Schweif
in die Augen bekommt.
Pilaren
Die Pilaren sind zwei in die Reitbahn gesetzte, etwa 1,8 m aus dem Boden ragende, runde hölzerne Pfeiler,
die etwa 1,5 m voneinander entfernt sind. In Abständen werden Löcher oder eiserne Ringe angebracht, durch
welche die Leinen des Pilarenhalfter geführt und festgemacht werden.
Pilaren eignen sich dazu, dem Pferd Piaffieren oder Erhebungen zu lehren. Auch um Springer auszubilden
werden Pilaren verwendet.
Pilarenhalfter
Das Pilarenhalfter (Cavecon de Cuir) ist eine Art Hauptgestell aus dickem, breiten Leder.
An beiden Seiten sind Seile angebracht, die zu den Pilaren führen.
Der obere Teil des Pilarenhalfters, der nahe an den Ohren des Pferdes zu liegen kommt, sowie das Nasband,
muss stark gepolstert sein, um Verletzungen zu vermeiden.
FN-Ausrüstung
Gemäss den Richtlinien wird für den modernen Reitsport folgende Ausrüstung benötigt:
- Reithelm
- Reithose
- Reitstiefel
- Reithandschuhe
- Oberbekleidung
- Schutzwesten
- Gerte
- Sporen
- Stallhalfter, Anbindestrick, Führstrick
- Trense
- Reithalfter
- Kandare
- Weitere Zäumungen
- Sattel
- Ausbindezügel
- Dreieckszügel
- Laufferzügel
- Martingal
- Bandagen
- Gamaschen
- Streichkappen
- Springlocken
- Stollen
- Vorderzeug
Oberbekleidung
Oberbekleidung sollte relativ körpernah geschnitten sein. Zu weit und zu lang geschnittene Oberteile können
am Sattel hängen bleiben oder stören.
Jacken sind beim Reiten immer zu schliessen. Das Pferd könnte sich durch eine offene flatternde Jacke erschrecken,
was zu gefährlichen Situationen führen würde.
Weitere Zäumungen
Zu den "weiteren Zäumungen" zählen zum einen Stangengbisse, also ungebrochene Gebisse, die
bei gleichmässigem Zügelkontakt immer auf die Zunge des Pferdes wirken.
Die Einwirkung über die beiden Zügelfäuste müssen jedoch insbesondere beim Reiten von Wendungen
sehr gut aufeinander abgestimmt sein. Einseitige Zügelhilfen würden zu Störungen in der
Verbindung zwischen Reiterhand und Pferdemaul führen.
Das Pelham zählt zu den Spezialzäumungen, die in speziellen Fällen beim Springen verwendet werden.
Das Pelham ist ein gebrochenes Gebiss oder ein Stangengebiss, das durch seitliche Anzüge und eine
Kinnkette eine Wirkung ähnlich der Kandare erhält.
Durch ein Verbindungsstück aus Leder, das den oberen und unteren Ring des jeweiligen Seitenteils verbindet,
wird die Wirkung geringfügig reduziert. Deshalb wird nur ein Paar Zügel benötigt.
Des Weiteren gibt es diverse gebisslose Zäumungen mit und ohne Hebelwirkung. Um eine ausreichende Kontrolle
über das Pferd zu gewährleisten, wird durch eine relativ schmale Auflagefläche auf den Nasenrücken und häufig
durch einen Hebel eine deutlich spürbare Wirkung erzeugt.
Da Pferde erfahrungsgemäss nur ungern einen dauerhaften Druck auf den Nasenrücken akzeptieren, erreicht man
in der Regel nur schwer eine gleichbleibende Zügelverbindung. Die Entwicklung eines positiven Spannungsbogens
ist kaum möglich. Deshalb wird mit gebisslosen Zäumungen auf eine etwas andere Weise - nicht mit konstanter
"Anlehnung" - geritten als mit den üblichen Zäumungen mit Gebiss.
Sattel
Es werden drei Arten von Sätteln unterschieden.
- Vielseitigkeitssattel
- Dressursattel
- Springsattel